Fast täglich führe ich Diskussionen über die Sinnhaftigkeit bzw. Sinnlosigkeit des Waschens von Hunden. Oft hört man Sätze wie "der Tierarzt sagt, es sei schädlich" oder "das Fell reinigt sich selbst". Ja, das würde zutreffen, wenn unsere Hunde wild und ausschließlich draußen durch die Wälder streifen, sich ihr Futter selbst jagen und erlegen müssen und komplett auf sich selbst gestellt sind. So, welcher unserer Hunde tut dies nun? Richtig, nicht einer mehr, wenn wir uns mal unser hündisches Umfeld betrachten. Im Gegenteil, die meisten unserer Gefährten sind doch klassische Stubenhocker, die nicht mal mehr den jahreszeitlichen Fellwechsel schaffen, da sie durch die Heizungsluft und evtl. noch feine Mäntelchen total von der Natur weggenommen wurden. Ein natürlicher Fellwechsel findet nur noch dann statt, wenn der Hund mit den ersten Sonnenstrahlen wach wird und Wind und Wetter ausgesetzt ist. Und jetzt mal ehrlich, liegen unsere Hunde nicht gerne sonntags morgens noch (am Liebsten) mit uns im Bett?
So, nun zu unseren Hunden: wir laufen mit Ihnen durch die Stadt, über Felder und Wiesen, durch Schneematsch und manch einer liebt auch ausgiebige Schlammbäder. Alles wunderbar, jeder ist glücklich. Nun wissen wir aber auch, dass unsere Luft, gerade in der Stadt, nur so von Feinstaub durch Autoabgase und Industrie vernebelt ist. Das sieht man gut, wenn es geschneit hat und am Straßenrand so schön der schwarze Schneematsch liegt. Wir haben Schuhe und Hosen an, um uns zu schützen. Und unsere Hunde? Sie laufen barfuß ohne Beinkleid durch den Dreck.
im Frühjahr lieben wir es, wenn alles grün wird und der Hund über die Felder hüpft, die zuvor der Landwird mit reichlich Dünger, egal ob chemisch oder natürlich, mit Insektiziden und Pestiziden gespritzt hat. Nicht selten begegnet einem dann der Ausdruck "Glyphosat". Im Sommer schwimmen dann die Hunde im Bach oder See. Sie kommen dann auch gerne mal voller Entengrütze raus oder wir sehen etwas bachabwärts, dass sich Schaum am Bachrand bildet.
All das, was ich eben aufgezählt habe, bleibt im Haar eures Hundes hängen und kann sich schön über die Haut ausbreiten. Es wird gejuckt, geschüttelt, gekratzt, bis es blutige Stellen gibt. Stellt euch vor, ihr hättet das alles nun auf der Haut. Streichelt euren Hund ausgiebig, fahrt gründlich durch's Haar, ganz intensiv. Ihr schaut euch eure Hände an und geht sie waschen. Richtig!
Auch euren Hund solltet ihr ab und an mal gründlich waschen. Es schadet überhaupt nicht, wenn ihr die richtigen Produkte und Methode nehmt, im Gegenteil. Spült den ganzen Dreck mal raus und nicht nur mit klarem Wasser.
Ein Hund hat einen pH-Wert zwischen 6,5-8,8, also alkalischer als bei uns Menschen (4,5-5,5), daher ist es absolut NICHT zu empfehlen für den Hund Menschenshampoo zu nehmen, dazu zählt auch Babyshampoo.
Also brauchen wir ein hochwertiges Shampoo, das zu unserem Hund passt und auf einen Durchschnitts-pH Wert von 7,5 eingestellt ist, denn nur so bleibt die Fettschicht der Hundehaut als Schutzschicht erhalten und Irritationen können auch bei häufigem Waschen aktiv vermieden werden.
Unbedingt benötigt man auch den passenden Conditioner, denn das Shampoo lässt die Haarschuppen zum Reinigen aufquellen und der Conditioner schließt diese wieder, so dass das Haar glatt, seidig und glänzend wird, insgesamt also widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse. Auch verfilzt das Haar nicht mehr so schnell, wenn es gründlich gereinigt und getrocknet wurde.
Euer Hund fühlt sich danach nicht nur richtig gut an und sieht klasse aus, er fühlt sich auch gleich sichtlich wohler.
Ein gutes Frisierergebnis lässt sich auch nur mit gutem Waschen und Föhnen erzielen. Das Ergebnis vom einfachen Trimmen zum Trimmen mit Waschen ist eine Steigerung von 100%.
NUR EIN GEWASCHENER COCKER IST EIN TOP GEPFLEGTER COCKER!
Aber auch hier gilt: so oft wie nötig, so wenig wie möglich. Alle 6–8 Wochen zum Frisiertermin ist grundsätzlich ausreichend.
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